
Für IT-Experten und ihre Kunden
Rahmenvertrag, Wartungsvertrag, Supportvertrag. Welches ist der Richtige? Und dann gibt es noch die Auftragsverarbeitung… Wir helfen Ihnen im Vertrags-Dschungel. Mit Erläuterungen und praktischen Mustern.
4 Vertrags-Muster für IT-Dienstleistungen
Rahmenvertrag
Ein Rahmenvertrag ist der umfassendste Vertrag für IT-Dienstleistungen. Er ist langfristig, kann mehrere Jahre dauern und wird für eine Vielzahl von IT-Service-Leistungen genutzt: Beratung, Schulungen, Entwicklung, Implementierung, Wartung.
Auftragsverarbeitung
Der AV-Vertrag regelt die Pflichten und Verantwortlichkeiten des IT-Dienstleisters und seines Kunden in Bezug auf die Datensicherheit, die Vertraulichkeit der Daten und die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorgaben. Die rechtlichen Vorgaben zur Auftragsdatenverarbeitung sind im deutschen Datenschutzrecht im Bundesdatenschutzgesetz und in der DSGVO festgelegt.
Supportvertrag
Ein IT-Supportvertrag bezieht sich auf den technischen Support von IT-Systemen und -Anwendungen. Es ist normalerweise ein kurzfristiger Vertrag, der die Bedingungen für die Bereitstellung von IT-Support-Leistungen festlegt. Der Vertrag kann auf monatlicher oder jährlicher Basis abgeschlossen werden und umfasst die Behebung von technischen Problemen, Wartung, Fehlerbehebung und Support-Anfragen.
Wartungsvertrag
Ein IT-Wartungsvertrag ist ein spezieller Vertrag, der sich ausschließlich auf die Wartung von IT-Systemen und -Geräten bezieht. Der Wartungsvertrag legt die Bedingungen für die Wartung von IT-Hardware, -Software oder -Netzwerken durch den IT-Dienstleister fest.
Warum schließt man als IT-Dienstleister Verträge mit seinen Kunden?
Weil Verträge Klarheit und Verbindlichkeit schaffen und die Zusammenarbeit erleichtern. IT-Dienstleister schließen Verträge ab, um die Bedingungen ihrer Zusammenarbeit mit ihren Kunden zu regeln. Der Vertrag regelt die Pflichten und Verantwortlichkeiten beider Parteien. Ein IT-Vertrag definiert:
- den Umfang der erbrachten IT-Dienstleistungen
- die Vergütung
- die Zahlungs-Bedingungen
Als IT-Dienstleister können Sie durch einen Vertrag Ihr Haftungsrisiko minimieren und Ihre rechtlichen Interessen schützen. Darüber hinaus verbessert ein Vertrag die Qualität der erbrachten Dienstleistungen, indem er bestimmte Service Level Agreements (SLAs) festlegt, die der IT-Dienstleister einhält. Ein Vertrag kann auch die Zusammenarbeit zwischen Ihnen als IT-Dienstleister und ihren Kunden optimieren, indem er klare Kommunikations-Kanäle und Eskalations-Prozesse definiert.


Wie rechtssicher sind Musterverträge für IT-Dienstleister?
Musterverträge sind eine gute Grundlage für Vertrags-Verhandlungen und -Abschlüsse. Denn sie enthalten typische Vertrags-Klauseln und -Regelungen, die in vielen Fällen Anwendung finden. Allerdings können Musterverträge nicht alle individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse der Vertragsparteien berücksichtigen. Das gilt auch für die IT-Verträge, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten zur Verfügung stellen. Es ist wichtig, Musterverträge immer an den konkreten Einzelfall anzupassen. Und gegebenenfalls von einem Anwalt prüfen zu lassen, um auch neuesten rechtlichen Regelung gerecht zu werden.
Welche Bestandteile hat ein professioneller IT-Vertrag?
- Vertragsparteien: Namen und Adressen (IT-Dienstleister und Kunde) sowie ihre rechtliche Stellung (z.B. GmbH, AG)
- Vertragsgegenstand: Im Vertrag ist der Umfang der zu erbringenden IT-Dienstleistungen genau beschrieben. Dazu gehören die Art und Weise der Leistungs-Erbringung, die Laufzeit des Vertrags und die SLAs, die die Qualität der erbrachten Dienstleistungen definieren.
- Vergütung: Der Vertrag definiert die Vergütung für die erbrachten IT-Dienstleistungen, einschließlich der Höhe, der Zahlungs-Bedingungen, der Zahlungs-Fristen und der Zahlungs-Modalitäten. Hier sollten auch mögliche Mehr- oder Minder-Leistungen sowie Stornierungs-Bedingungen definiert werden.
- Haftung und Gewährleistung: Der Vertrag regelt die Haftung und Gewährleistung des IT-Dienstleisters für die erbrachten Dienstleistungen. Einschließlich der Höhe der Haftungs-Begrenzung und der Haftungs-Fristen.
- Datenschutz und Geheimhaltung: Der Vertrag definiert Ihre Verpflichtungen als IT-Dienstleister hinsichtlich des Datenschutzes und der Geheimhaltung vertraulicher Kunden-Informationen.
- Vertragsdauer und Kündigung: Der Vertrag sollte die Dauer der Zusammenarbeit definieren und auch Regelungen für eine mögliche Kündigung des Vertrags enthalten.
- Anwendbares Recht und Gerichtsstand: Der Vertrag sollte das anwendbare Recht und den Gerichtsstand festlegen, falls es zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommt.
- Sonstige Regelungen: Z.B. zur Vertragsänderung, zur Übertragung von Rechten und Pflichten, zur Salvatorischen Klausel und zur Schriftform.